Zu Zeiten, in denen die Porsche-Gegner ihre Berechnungen, überspitzt formuliert, noch mit Keilschrift in Stein hämmerten, oder bestenfalls  mit Kreide in Schiefertafeln kratzten, setzte Porsche bereits Computer-Power ein.

Während man 1969 noch auf einen, bei IBM gemieteten IBM 360/40 setzte, war es 1979 ein IBM 370, der wegen seiner speziellen Aufgabenstellung auch “Porsche-Computer” genannt wurde. Die Software, zur Auswertung der erfassten Daten, wurde vom Porsche-Ingenieur Thomas Földi in einjähriger Arbeit entwickelt. 

Die, vom Computer ermittelten Rundenzeiten, basierten auf etwa 1000 Daten. Für die Berechnung der optimalen Rundenzeit benötigte der Computer etwa 5 Minuten. Ein Mathematiker hätte für diese Berechnungen, einen 8-Stunden-Tag und ca. 10 Sekunden pro Berechnung vorausgesetzt, etwa 6 Monate gebraucht.

Nebenbei: Porsche berechnete 1979, daß die Formel 1 auf dem -ursprünglich 6,747 km langen- “Eifelring” einen Schnitt von ca. 177 km/h erreichen würde.

Bereits 1965, beim schweizerischen Bergrennen Ollon-Villars, begann Porsche damit, Rennstrecken-Daten zu sammeln. Seither waren Porsche-Leute, die mittels Meßband und Winkelmesser Rennstreckendaten präzise erfassten, ein gewohntes Bild. Wichtiger Bestandteil dieser Daten war die Beschaffenheit des Fahrbahnbelages, aus dem sich der Kraftschluß-Beiwert ergab. Porsche war zwar in der Lage auf die Griffigkeitswerte, die man mittels  Skid-pad in Weissach ermittelt hatte, zurückzugreifen, doch diese Werte trafen nur auf den Belag in Weissach zu - nicht aber z. B. auf die Strecken von Silverstone oder Le Mans. Aus diesem Grund war es besonders wichtig, die jeweiligen Werte der Strecken genau zu erfassen.

Zu den ganzen Berechnungen fertigte Porsche zudem eigene Streckenskizzen im Maßstab 1:1000 und 1:5000 an.

Computer-Skizze der Strecke von Watkins Glen (nach Cornell Aeronautical Laboratory)

Um für jede Strecke und für jeden Wagen die optimale Rundenzeit zu ermitteln, lassen sich z. B. verschiedene Getriebeabstufungen und Spoilereinstellungen simulieren. Die dann tatsächlich gefahrenen Zeiten belegten, daß die ermittelte optimale Rundenzeit sehr genau errechnet wurde.